Interkultureller Familiennachmittag im Familienzentrum

Dass nur wenige Ortschaften weiter, oft sogar bereits im Haus nebenan, schon andere kulturelle Gepflogenheiten das Tagesgeschehen bestimmen, ist eigentlich nichts Neues.
Es ist erst recht nichts neues, dass dies für ferne Länder gilt. Es bestehen zwar heutzutage immer mehr Möglichkeiten auch ferne Reiseziele zu besuchen. Und viele nutzen auch die Gelegenheit  um ab und an wenigstens eine andere Lebensweise kennen zu lernen.
Wir aber hatten die Gelegenheit gleich mehreren sehr unterschiedlichen Kulturen auf einmal näher zu kommen.
Die Chance dazu bestand, da es Teil der heutigen Geschichte ist, dass nicht nur man selbst immer weitere Ziele erreicht, sondern auch die Kulturen der ganzen Welt immer mehr auf dem Globus wandern.
Diese „wandernden Kulturen“ sind einem Einzelnen im Alltag aber vielleicht gar nicht so bewusst,
da die wirkliche persönliche Wahrnehmung wohl erst beginnt, wenn man der jeweiligen Kultur selbst begegnet.
Im Rahmen ihrer Fortbildung „Interkulturelle Basisqualifikation“ luden Khatoun Moghaddam  und Sabine Schwabe zu einem interkulturellen Nachmittag in unserem Familienzentrum Menschenkinder ein, um den kulturellen Besonderheiten der anderen Teilnehmer zu begegnen.

Den Auftakt machte ein Begrüßungsspiel.
An alle Teilnehmer wurden Zettel mit einem Land und der dazugehörigen
Begrüßungsformel  verteilt, wobei es immer je zwei gleiche Zettel gab. So galt es wortlos seinen Partner zu finden.
Wie begrüßt man sich etwa in der Mongolei?
Über die so neu kennengelernten Riten hinaus führte der Aspekt der Wortlosigkeit bei diesem Spiel zu einer sehr interessanten Erkenntnis:
Ein grundlegender Pfeiler einer Kultur ist seine Sprache. Betrachtet man zwei sehr andersartige Kulturen und „nimmt“ ihnen die Sprache, so mindern sich deren Unterschiede immens.
Bei dem interkulturellen Nachmittag trafen nun Personen aufeinander, die mitunter sehr unterschiedliche Kulturen ausleben.
Gerade durch den Verzicht auf die Sprache bei dem Begrüßungsspiel war man sich dann merklich näher gekommen.

Neben einer visuellen gab es auch eine kulinarische Reise durch die Welt.
In einer Diashow sahen wir die verschiedensten Dinge, die das Leben in den Ländern mit bestimmen oder prägen. Ein Blick auf die Landkarten und Flaggen, Bilder von Menschen, Landschaften, Kunstfiguren oder Gebäuden. Die Bilder sprachen oft schon für sich. Manchmal wurden sie noch durch Erzählungen der Teilnehmer aus der eigens erlebten Geschichte bereichert – teils verblüffend, teils faszinierend, aber auch teils tragisch. Gibt es überhaupt eine Kultur, bei der das Essen nicht wesentlicher Bestandteil des Zusammenlebens ist? Essen verbindet. Essen ist gesellig. Und das besonders wenn man das Essen zubereitet hat, um es gemeinsam zu genießen. Es gab an diesem Nachmittag Spezialitäten aus Marokko, dem Elsass, aus Polen, Kasachstan,  dem Kosovo und Deutschland. Es gab Tarte de Pommes, Couscous, allerlei Gebäck und Süßigkeiten und dazu marokkanischen Tee, frisch zubereitet in Gläsern serviert.

Bleibt noch zu sagen, dass die Anwesenden sich allesamt viel Mühe gegeben haben, einen interessanten, entspannten Nachmittag zu verbringen. Es war spannend mehr über die Menschen zu erfahren, die man sonst  auf den Fluren zumeist nur hinter ihren Kindern trifft.

Eva  Protzek

 

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23. Dezember – 03.Januar 2014

 

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