In diesem Jahr haben wir uns wieder dazu entschieden eine spielzeugfreie Zeit durchzuführen.

Nach den Umstellungen und der „Spielzeugfrei-light“ Zeit im letzten Jahr,

wollen wir uns dieses mal wieder mit allen Kindern darauf einlassen, für 6 Wochen ganz ohne Spielzeug auszukommen.

Wir beginnen am Montag, den 15. Februar und endet spätestens am 31. März 2016 (Ein- und Ausräumzeiten mit inbegriffen)

Wir wissen, dass die Spielzeugfreie zeit immer mit vielen ??? behaftet ist.

Eltern sind unsicher, ob das wirklich gut ist für die Kinder und was wir in dieser Zeit so tun.

Wann bilden wir die Kinder? Was lernen sie in dieser Zeit.

Begonnen haben wir deshalb am 10. Februar mit einem Elternnachmittag zum Thema.

An diesem Nachmittag bot sich die Gelegenheit grundsätzliche Informationen, Voraussetzungen, Fragen und Ängste zu klären.

Wir hoffen sehr, dass an diesem Nachmittag einige Bedenken ausgeräumt und geklärt werden konnten.

Doch auch hier möchten wir ihnen gerne noch einmal die wichtigsten Informationen an die Hand geben.

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Der spielzeugfreie Kindergarten“- ein Projekt! Eine Herausforderung!?

Kindergarten…. Das ist spielen, lernen, lachen, forschen und vieles mehr.
An allen Ecken findet man Spiele und verschiedene Materialien, die die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen sollen und die zum Experimentieren und ‚Arbeiten‘ einladen.
Was aber, wenn plötzlich nichts mehr von diesen Dingen zu finden ist, wenn plötzlich kein Spielzeug mehr zu sehen ist?
Ist es eine Horrorvorstellung, eine Vision oder ein Projekt mit Hand und Fuß?
Wir haben es herausgefunden, denn wir haben unser Spielzeug gemeinsam mit den Kindern für einige Zeit in Urlaub geschickt…
 
Doch vorab gab es einige Informationen:
Das Projekt „Spielzeugfreie Zeit“ ist inzwischen in Deutschland und im benachbarten Ausland vielfach erfolgreich durchgeführt und wissenschaftlich untersucht worden. Es ist ein wichtiger Teil der Suchtprävention.
Vieles an diesem Projekt ist am Anfang ungewöhnlich und wirft Fragen auf. Einige sollen hier angesprochen werden:
 
Kann denn Spielzeug süchtig machen?
Zeug zum Spielen ist für Kinder sicher wichtig, kann die Kreativität fördern und gehört selbstverständlich zu ihrer Lebenswelt. Eine Überhäufung mit Spielzeug, Konsumgütern und Freizeitangeboten kann aber auch dazu führen, dass Kinder zu wenig Gelegenheit haben, „zu sich zu kommen“, ihre eigenen Bedürfnisse zu spüren, ihre eigenen Ideen und Phantasien zu entwickeln.
Das Projekt „Spielzeugfreie Zeit“ richtet sich also nicht gegen Spielzeug, sondern ist eine Methode für einen bestimmten Zeitraum. Es schafft eine Situation, in der Kinder Erfahrungen mit ihren Möglichkeiten und Grenzen machen können, in der sie sich im geschützten Raum des Kindergartens ausprobieren können.
 
Was hat das Projekt mit Suchtprävention zu tun?
Kinder können für einen Zeitraum ihre Möglichkeiten und Grenzen erproben. In der Zeit gehen die Aktivitäten und Situationen konsequent von den Kindern aus, dadurch können sie die Funktionen bestimmter Lebenskompetenzen (z.B. Umgang mit Sprache, Beziehungsfähigkeit, verstärkte Wahrnehmung persönlicher Bedürfnisse, Entwicklung von Selbstvertrauen usw.) als sinnvoll erleben und entwickeln.
Dazu gehört es auch, einmal zu erleben, dass nicht alles klappt, dass man Fehler macht, dass man auch einmal Frustration aushalten muss, ohne dass diese gleich von Erwachsenen ausgeglichen werden.
In der Suchtforschung gibt es viele Hinweise darauf, dass Menschen, die vielfältige Lebenskompetenzen entwickelt haben, die mit ihren Stärken und Schwächen umgehen können, die Handlungsalternativen selbst entwickeln können, deutlich weniger suchtgefährdet sind, als Menschen, die das nicht können.
 
Was ist, wenn Kinder Langeweile haben?
Langeweile auch einmal auszuhalten, ist durchaus im Sinne des Projektes. Kinder sollen ja lernen, aus der Unzufriedenheit mit der Situation heraus, Lösungen selbstständig zu entwickeln und nicht durch Ersatzangebote der Situation auszuweichen. Dies können Kinder jedoch nicht lernen, wenn Erwachsene bei jedem Anzeichen von Langeweile bei Kindern sofort mit Unterhaltungs- oder Spielangeboten eingreifen.
 
Was machen die ErzieherInnen während des Projektes?
Während der Projektphase ist von den ErzieherInnen gefordert, sich selbst z.B. bei Spielangeboten und Problemlösungen zurückzuhalten. Dies erfordert in wechselnden Situationen eine permanente Auseinandersetzung mit den eigenen Einstellungen, Grenzen und Verhaltensweisen und denen der Kinder.
Selbstreflexion und Teamgespräche, Beobachten der Kinder, Elterngespräche und konzeptionelle Überlegungen sind wichtige Aufgaben während des Projektes.
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Die Erfahrungen die wir in den letzten Jahren sammeln konnten sind vielfältig!
 Und auch wir waren alle sehr gespannt, denn auch für uns Erzieher änderte sich eine ganze Menge.
Doch durch dieses Projekt gelang es uns allen gemeinsam, uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren und erkennen, dass es nicht wichtig ist immer mehr zu haben, sondern Beziehungen aufzubauen und miteinander etwas zu schaffen.
Wir haben in dieser Zeit ein Onlinetagebuch geführt, durch das uns die Eltern und andere Interessierte begleiten konnten.
Alles in allem ist zu sagen, dass der größte Teil der Kinder und Eltern jedesmal am Ende zufrieden auf die erlebte Zeit zurückblicken konnten und mit Recht sagen: “Das war eine Bereicherung für alle!”
Für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit unter
kita@ev-fmz-menschenkinder.de  oder 02241/333939 zur Verfügung.

Über die Spielzeugfreie Zeit werden wir sie mit einem Onlinetagebuch auf dem Laufenden halten.

Dies finden Sie rechts unter Kategorien, Onlinetagebuch.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und freuen uns über Rückmeldungen unter

kita@ev-fmz-menschenkinder.de Betreff: Homepage….

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